
Von hier aus geht es weiter geradeaus, und wir gelangen zur Weingartenstraße. Auf dieser Straße wandern wir in Richtung des Stadtfriedhofs Weingarten, den wir passieren, bevor wir die Philippuskirche erreichen. Nun befinden wir uns im idyllischen Ort Zell-Weierbach, der für seine malerische Lage und seine historischen Gebäude bekannt ist. Wir biegen in die Talstraße ein, die uns zum Ortsausgang führt.
Am Ortsrand von Zell-Weierbach startet der steile Aufstieg zum Brandeckturm, einem markanten Aussichtspunkt, der auf 663 Metern Höhe den Wanderern einen spektakulären Blick über das Renchtal und das Kinzigtal bietet. Der Weg führt uns zunächst zur Hirschquelle hinauf, einem kleinen Quellgebiet, das frisches, klares Wasser bietet. Es ist ein erfrischender Halt und eine schöne Gelegenheit, den Moment zu genießen.
Weiter geht es zu Absaloms Grab, einem historischen Gedenkplatz, der laut Legende der letzte Ruheort des biblischen Absalom ist. Absalom wird oft als eine tragische Figur in der Bibel gesehen. Er war ein talentierter und charismatischer Mann, der aufgrund seiner Schönheit und seines Wagens von den Menschen bewundert wurde. Zu Beginn war er eine respektierte Figur im Königreich Israel, doch später entwickelte er ein tiefes Verlangen nach Macht und Einfluss. Dies führte zu einem Konflikt mit seinem Vater, König David, als Absalom versuchte, den Thron zu übernehmen. Sein Streben nach Macht, sein Verrat an seinem Vater und sein tragischer Tod spiegeln Themen von Rebellion, Stolz und den verheerenden Auswirkungen von familiären Konflikten wider. Die Geschichte von Absalom ist eine Geschichte über die Konsequenzen von Gier und Machtstreben, aber auch über die Liebe eines Vaters zu seinem Sohn, trotz der schrecklichen Taten, die dieser begangen hat.
Dieser mystische Ort wird mit einem beeindruckenden Naturdenkmal kombiniert: Ein stattlicher Baum steht als Symbol für den ruhigen und erhabenen Charakter dieses Ortes. Absaloms Grab ist nicht nur ein historisches Denkmal, sondern auch ein Ort der Stille und Reflexion.
Schließlich erreichen wir den Brandeckturm, ein markanter Aussichtsturm auf dem Brandeckkopf, der bereits von Weitem sichtbar ist. Der Turm wurde im Jahr 1895 errichtet und ist eines der beliebtesten Ziele für Wanderer im Schwarzwald. Vom Turm aus genießen wir einen atemberaubenden Blick auf den Mooskopfturm der Hornisgrinde, dem Straßburger Münster und bei guter Sicht bis hin zu den Vogesen in Frankreich. Der Brandeckturm ist nicht nur ein wunderbarer Aussichtspunkt, sondern auch ein Symbol für die Region, da er sich harmonisch in die natürliche Umgebung einfügt. Der Aufstieg zum Turm selbst ist von einer eindrucks- vollen Naturkulisse umgeben, die durch die dichten Wälder und die Weite des Schwarzwaldes geprägt ist.
Die Wanderung endet mit einem Gefühl der Erfüllung und des Staunens, während man auf den Ausblick vom Brandeckturm blickt und die Ruhe und Schönheit des Schwarzwaldes in sich aufnimmt.