
Am Eingangstor von Schloss Werenwag, das meist verschlossen ist, biegen wir rechts ab und folgen dem Wegweiser zum Korbfelsen. Der Waldweg führt uns zunächst durch lichte Buchenwälder, bis sich der Wald lichtet und wir den Korbfelsen erreichen, einen der schönsten Aussichtspunkte im Oberen Donautal.
Der Felsen ragt kühn über das Tal hinaus und bietet eine spektakuläre Rundumsicht auf die schroffen Kalksteinwände, die sich hier canyonartig entlang der Donau erheben. Unten windet sich der Fluss durch die urwüchsige Landschaft. Der Platz lädt zum Verweilen ein, sei es für eine kleine Rast, ein Picknick oder einfach nur zum Staunen.
Nun beginnt der teils steile Abstieg ins Finstertal, ein schattiges, wildromantisches Seitental der Donau. Der Pfad schlängelt sich durch moosbewachsene Felsen und dichten Mischwald talwärts.
Für alle, die gerne klettern, bietet sich hier eine spannende Option: Ganz in der Nähe des Abstiegswegs befindet sich der Einstieg zur Kletterroute auf den Schreyfelsen - eine markante, freistehende Felsnadel, die bei Kletterern in der Region sehr beliebt ist.
Der Schreyfelsen gehört zu den klassischen Sportkletterrouten im Donautal. Die Schwierigkeitsgrade bewegen sich zwischen UIAA 4 bis 7, je nach Route. Der Fels ist meist fest, aber stellenweise ausgesetzt. Wer sich an den Aufstieg wagt, sollte also eine vollständige Kletterausrüstung mitbringen (Klettergurt, Seil, Helm, Expressen) und über alpine Erfahrung verfügen - insbesondere im Sichern und Abseilen. Der Einstieg ist nicht offiziell ausgeschildert, aber unter ortskundigen Kletterern gut bekannt.
Nach dem Abstieg ins Finstertal überqueren wir die Landstraße und wenig später die Donau auf einer kleinen Brücke. Auf der gegenüberliegenden Seite erreichen wir den beschaulichen Weiler Talhof, wo sich das örtliche Wasserwerk befindet - ein technisches Bauwerk inmitten idyllischer Natur. Nachdem wir das Wasserwerksgelände passiert haben, folgen wir dem Donauuferweg flussabwärts.
Der Weg führt uns durch eine ruhige, naturnahe Flussaue mit weiten Blicken auf die bewaldeten Steilhänge des Donautals. Während auf der anderen Seite immer wieder Felswände aufragen, genießen wir das gemächliche Dahinfließen der Donau, die sich hier in sanften Schleifen durch das Tal windet.
Mit jedem Schritt nähern wir uns wieder dem Ort Hausen im Tal, während sich zur Rechten immer wieder eindrucksvolle Blicke nach oben zum hoch aufragenden Schloss Werenwag eröffnen, das majestätisch über dem Tal thront. Der Rückweg verläuft idyllisch entlang der Donau, deren sanfte Schleifen und bewaldete Hänge den Charakter des Donautals prägen.
Bevor wir unser Ziel erreichen, überqueren wir die Donau über die charmante Nepomukbrücke, die nicht nur ein wichtiges Bindeglied zum Ort darstellt, sondern auch ein beliebtes Fotomotiv ist. Nach der Brücke sind es nur noch wenige Schritte bis zum Bahnhof von Hausen im Tal, dessen malerische Lage und typische Donautal-Atmosphäre den gelungenen Abschluss dieser abwechslungsreichen und eindrucksvollen Rundwanderung bilden.