
Das Höllental trägt seinen Namen nicht ohne Grund: Die steilen, teils senkrechten Felswände ragen bis zu 600 Meter hoch. Besonders beeindruckend ist die Ravennaschlucht, eine schmale Seitenschlucht mit malerischen Wasserfällen und einer historischen Steinbrücke der Höllentalbahn, die über die Schlucht führt.
Auf dem Weg passieren wir die sagenumwobene Hirschsprung-Sage, eine enge Felspassage, die der Legende nach von einem Hirsch mit einem gewaltigen Sprung überwunden wurde. Heute erinnert eine bronzene Hirschfigur an diesen mythischen Moment.
Mitten im Höllental erreichen wir die Sankt Oswald Kapelle, eine der ältesten Kirchen im Schwarzwald, gegründet im Jahr 1148 durch die Falkensteiner. Sie diente einst als Pfarrkirche für die Bauern, die sich in dieser wilden Gegend niedergelassen hatten.
Besondere Merkmale der Kapelle:
- Romanisches Mauerwerk aus der Gründungszeit, noch heute in der barocken Struktur erkennbar.
- Ein spätgotischer Flügelaltar, einzigartig in einer Schwarzwaldkirche.
- Ein hölzerner Turm mit drei besonderen Glocken.
- Unter der Kapelle befindet sich ein Gebeinhaus, in dem die sterblichen Überreste einst auf dem Friedhof bestatteter Menschen noch sichtbar sind.
Hinter der Kapelle öffnet sich das Tal langsam. Wir folgen dem Ravenna-Bach, der über mehrere kleine Wasserfälle in Richtung Himmelreich fließt. Der Weg führt uns durch dichte Wälder und über historische Holzbrücken, bis wir schließlich den Bahnhof Himmelreich erreichen.
Dieser Bahnhof war eine der ersten Stationen der legendären Höllentalbahn, die mit einer Steigung von 5,5 % einst die steilste Bahnstrecke Deutschlands war. Heute ist sie immer noch eine der spektakulärsten Bahnstrecken Europas.