
Wenig später geht es rechts den Hang hinauf, wo der eigentliche Aufstieg zum Plettenberg beginnt. Der Weg führt über Wiesen und schattige Waldpfade und verlangt mit seinen rund 400 Höhenmetern eine gewisse Grundkondition. Ab dem kleinen Quellbrunnen, der zur Erfrischung einlädt, wird es richtig steil: Der finale Anstieg über die letzten 100 Höhenmeter hat es in sich, aber oben angekommen erwartet uns eine urige Wanderhütte, die zur Rast einlädt – mit fantastischem Ausblick!
Oben auf dem Plettenbergplateau (1.002 m ü. NN) eröffnet sich eine grandiose Sicht: Bei klarer Wetterlage reicht der Blick bis zur Albtraufkante, in Richtung Schwarzwald und manchmal sogar ist der Stuttgarter Fernsehturm zu sehen. Die offene Hochfläche ist ein beliebter Startpunkt für Gleitschirmflieger und ein ideales Fotomotiv für alle, die es aussichtsreich mögen.
Der Plettenberg ist nicht nur landschaftlich beeindruckend, sondern auch geologisch interessant: Seit 1908 wird hier Kalkstein für die Zementproduktion abgebaut. Heute betreibt die Firma Holcim GmbH einen großen Steinbruch, der sich etwa 1,5 km südöstlich von Dotternhausen befindet. Das abgetragene Gestein wird mit einer Industrieseilbahn direkt zum Zementwerk in Dotternhausen transportiert – ein technisches Highlight, das man entlang des Weges hautnah erleben kann.
Während des Abstiegs kreuzen wir die Seilbahntrasse und gelangen durch eine Unterführung direkt an eine Aussichtsplattform, die einen spektakulären Einblick in den aktiven Steinbruchbetrieb erlaubt. Riesige Maschinen, terrassenartige Felswände und das industrielle Rauschen vermitteln eine ganz eigene Atmosphäre – ein faszinierender Kontrast zur stillen Natur der Albhochfläche.
Wir folgen dem Weg weiter links um den markanten Fernmeldeturm, der weithin sichtbar ist, und machen uns an den Abstieg ins Tal. Dieser führt uns über breite Schotterwege und aussichtsreiche Kehren, vorbei an Wiesen, kleinen Baumgruppen und immer wieder mit freiem Blick auf den Albtrauf und die Ortschaft Dotternhausen.
Unsere Wanderung endet schließlich an der Bushaltestelle "Schloss" in Dotternhausen, wo sich die Tour auf angenehme Weise abrundet. Wer mag, kann im Ort noch einkehren oder dem Zementwerk mit Fossilienmuseum einen Besuch abstatten – hier erfährt man Spannendes über die jurassische Vergangenheit der Region, inklusive zahlreicher Fossilienfunde.