
Der Eichenhain ist ein landschaftlich reizvolles Gebiet mit altem Baumbestand, offenen Wiesenflächen und einer erstaunlichen Artenvielfalt. Das Schutzgebiet bietet nicht nur eine wohltuende Stille, sondern auch die Möglichkeit, zahlreiche Vögel und kleine Waldbewohner zu beobachten. Wir durchqueren das Gebiet in seiner vollen Länge und erleben eine grüne Oase mitten im Ballungsraum Stuttgart.
Der Eichenhain ist eines der ältesten und wertvollsten Naturschutzgebiete im Raum Stuttgart. Es wurde bereits 1939 unter Schutz gestellt und erstreckt sich heute über etwa 43 Hektar im Bereich der Stadtteile Sillenbuch und Riedenberg. Seinen Namen verdankt das Gebiet den beeindruckenden alten Stieleichen und Huteeichen, die hier seit Jahrhunderten wachsen und einst zur Viehweide genutzt wurden. Einige der Eichen sind über 300 Jahre alt und haben einen imposanten Stammdurchmesser.
Der Eichenhain bietet einen einzigartigen Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten, darunter Spechte, Fledermäuse und verschiedenste Insekten. Besonders im Frühjahr lohnt sich ein Besuch, wenn Buschwindröschen und Lerchensporn den Waldboden mit einem weißen und violetten Blütenteppich überziehen.
Nachdem wir den Eichenhain durchquert haben, stoßen wir auf den Königsweg, einen historischen Verbindungsweg, der heute als gut begehbarer Wander- und Radweg parallel zur Mittleren Filderstraße verläuft. Unser Weg folgt nun dem sanft plätschernden Ramsbach, der sich malerisch durch die Felder und Wiesen schlängelt - immer mit Blickrichtung Plieningen.
Nach etwa einem Kilometer verlassen wir den Königsweg, biegen rechts ab und überqueren die Landstraße. Ein befestigter Weg führt uns anschließend hinauf in Richtung Plieningen. Sobald wir die Hochhäuser am Ortsrand erreichen, halten wir uns links. Nur wenige hundert Meter weiter stoßen wir bereits auf den Parkplatz der Universität Hohenheim - einem Ort, der nicht nur akademische Geschichte atmet, sondern auch von herrschaftlichen Parkanlagen und barocker Architektur geprägt ist.
Das Schloss Hohenheim wurde ab 1772 von Herzog Carl Eugen von Württemberg für seine spätere Frau Franziska von Hohenheim erbaut. Es diente zunächst als Sommerresidenz und wurde später zum Zentrum landwirtschaftlicher Bildung. Heute beherbergt das Schloss die Universität Hohenheim, die 1818 gegründet wurde und sich auf Agrar-, Natur-, Kommunikations- und Wirtschaftswissenschaften spezialisiert hat. Die Hohenheimer Gärten erstrecken sich über mehr als 30 Hektar und umfassen verschiedene Bereiche: Den exotischen Garten, der 1776 gegründet wurde, und seltene ausländische Gewächse beherbergt, die teilweise noch heute zu sehen sind. Sowie den Botanischen Garten: Dieser Bereich unterstützt Forschung und Lehre der Universität und bietet Besuchern eine Vielzahl von Pflanzenarten. Die Gärten sind ganzjährig kostenfrei zugänglich und laden zu einem entspannten Spaziergang ein.
Wir verlassen den botanischen Garten durch den südlichen Ausgang und tauchen wieder in die urbane Landschaft von Plieningen ein. Über die Salbeistraße führt unser Weg weiter - wir überqueren zunächst den kleinen Heidfeldbach und wenig später die Körsch, einen charmanten, gewundenen Nebenfluss des Neckars. Kurz darauf verlassen wir Plieningen durch die ruhige Fraubronnstraße und nehmen Kurs in Richtung Flughafen Stuttgart.
Bald schon ragt das imposante Bosch-Parkhaus vor uns auf - ein markanter Orientierungspunkt, den wir zu Fuß durchqueren. Dieser überdachte Verbindungsweg führt uns direkt zu den weitläufigen Stuttgarter Messehallen. Mit jedem Schritt nähern wir uns dem Ziel unserer Wanderung - dem Flughafen Stuttgart. Der Eingang des Terminals liegt nur noch wenige Gehminuten entfernt.
Am Flughafen Stuttgart angekommen, bietet sich uns die Gelegenheit, die Wanderung gemütlich ausklingen zu lassen. In einem der zahlreichen Cafés im Terminal können wir bei einer Tasse Kaffee neue Energie tanken und das geschäftige Treiben im Terminal beobachten. Wer noch etwas Zeit mitbringt, dem sei ein Besuch der Besucherterrasse empfohlen. Von hier aus eröffnet sich ein eindrucksvoller Panoramablick über das Rollfeld - ein perfekter Ort, um die majestätischen Starts und Landungen der Flugzeuge aus nächster Nähe zu erleben. Der Blick auf das geschäftige Geschehen rund um die Maschinen bietet einen faszinierenden Abschluss dieser abwechslungsreichen Tour.