
Wir folgen dem Weg weiter durch die Parkanlage, die von alten Bäumen, Teichen und gepflegten Wiesen geprägt ist, und gelangen schließlich zum Wullesteg. Über diesen modernen Fußgängersteg überqueren wir die verkehrsreiche Willy-Brandt-Straße, die das Stadtzentrum vom Osten trennt. Auf der anderen Seite führt uns der Weg am markanten Hotel Le Méridien vorbei. Direkt dahinter beginnt die Wullestaffel, eine beeindruckende historische Treppenanlage, die steil hinauf zum Kernerplatz führt. Von hier aus haben wir bereits einen schönen Blick auf Teile der Innenstadt und beginnen langsam, den geschäftigen Trubel hinter uns zu lassen.
Von dort führt uns der Weg weiter durch das grüne und ruhige Stuttgarter Ostenviertel hinauf zur Uhlandshöhe. Diese Anhöhe ist nicht nur ein historisch bedeutsamer Aussichtspunkt, sondern auch eine kleine grüne Oase mitten in der Stadt. Benannt wurde sie nach dem Dichter Ludwig Uhland, der auch Namensgeber für den Uhlandbau ist – ein bemerkenswertes Gebäude der Stuttgarter Sternwarte, das sich dort oben befindet.
Die Stuttgarter Sternwarte, auch bekannt als Volkssternwarte Uhlandshöhe, wurde bereits 1919 gegründet – und zwar als eine der ersten öffentlichen Sternwarten in Deutschland. Ihr Ziel war es von Anfang an, astronomisches Wissen nicht nur Fachleuten, sondern auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern zugänglich zu machen.
Das historische Gebäude mit seiner markanten Kuppel befindet sich direkt auf der Uhlandshöhe, in ruhiger und erhöhter Lage über der Innenstadt. Von dort hat man – neben einem beeindruckenden Ausblick über Stuttgart – auch ideale Bedingungen für die Sternenbeobachtung, zumindest im Rahmen dessen, was mitten in einer Stadt noch möglich ist.
Die Sternwarte beherbergt verschiedene Fernrohre, darunter auch ein historisches Refraktor-Teleskop. Besonders spannend: Es finden regelmäßig Führungen, Vorträge und Beobachtungsabende statt, bei denen Besucherinnen und Besucher selbst durch die Teleskope schauen und Planeten, Sterne oder den Mond beobachten können. Auch Schulklassen und Kindergruppen sind oft zu Gast.
Der Träger ist heute der Verein „Schwäbische Sternwarte e.V.“, der sich ehrenamtlich für die Vermittlung von Astronomie engagiert.