🧱Eglosheim➝ Festung Hohenasperg➝ Markgröningen

Start der Tour in Eglosheim

Diese abwechslungsreiche Wanderung beginnt an der Bushaltestelle Eglosheim-Hirschbergstraße und führt hinauf zur eindrucksvollen Festung Hohenasperg, die weithin sichtbar auf einem markanten Berg thront. Bereits nach etwa 100 Metern überqueren wir die Brücke über die A81 und befinden uns kurz darauf im Stadtgebiet von Asperg. Unser Weg führt weiter durch den Ort bis zum Bahnhof Asperg - ein möglicher alternativer Startpunkt der Tour. Direkt oberhalb des Bahnhofs finden wir den ersten Wegweiser, der uns den Aufstieg zur historischen Festungsanlage ankündigt.

Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg

Über die steile Treppe Schwitzgässle gelangen wir hinauf zum Festungsgraben und erreichen den runden Festungsturm an der sogenannten Hügelsburg, einem markanten Teil der historischen Anlage. Der Weg führt uns nun direkt neben dem Graben entlang, stets mit freiem Blick auf die Stadt Asperg zur Linken und der mächtigen Festungsmauer zur Rechten. Bald schon fällt unser Blick auf den Stacheldraht, der die Mauer krönt - ein unübersehbares Zeichen dafür, dass sich dahinter heute das Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg befindet. Dieses nutzt einen Teil der Festung noch immer als Gefängnis, was der geschichtsträchtigen Anlage eine besondere, bis heute spürbare Bedeutung verleiht.

Die Festung Hohenasperg

Majestätisch thront die Festung Hohenasperg auf einem keilförmigen Bergrücken etwa 100 Meter über dem Neckartal und dominiert weithin sichtbar die Landschaft westlich von Ludwigsburg. Bereits in der Keltenzeit als Siedlungsort genutzt, entwickelte sich der Berg im 16. Jahrhundert unter Herzog Ulrich von Württemberg zu einer wehrhaften Landesfestung. Während des Dreißigjährigen Kriegs zeigte sich ihre militärische Stärke - trotz wiederholter Belagerungen konnte die Anlage nicht eingenommen werden und blieb standhaft erhalten.

Geschichte der Anlage

Ab dem 18. Jahrhundert wandelte sich die einstige Festung zu einem bedeutenden Strafvollzugsort: Zunächst als Staatsgefängnis genutzt, später als Justizvollzugskrankenhaus. Berühmte Insassen wie der Dichter und Publizist Christian Friedrich Daniel Schubart machten den Hohenasperg weithin bekannt - und verliehen ihm den sprechenden Beinamen "Demokratenbuckel". Die imposanten Wehrstrukturen mit doppelten Mauerringen, tiefen Gräben, Basteien und markanten Rundtürmen sind bis heute erhalten. Auch heute noch erfüllt der Hohenasperg eine Funktion im Justizwesen: Teile der Anlage dienen als sozialtherapeutische Einrichtung und Vollzugskrankenhaus. Ergänzt wird das Ensemble durch ein öffentlich zugängliches Museum im historischen Arsenalgebäude, das die bewegte Geschichte der Festung dokumentiert.

Museum Hohenasperg

Im historischen Arsenalbau der Festung Hohenasperg befindet sich das Museum "Ein deutsches Gefängnis", eine eindrucksvolle Dauerausstellung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg. Anhand von 23 authentischen Lebensgeschichten - von Joseph Süß Oppenheimer bis zum RAF-Mitglied Günter Sonnenberg - zeichnet das Museum die wechselvolle Geschichte des Freiheitsentzugs nach. Zu den besonders eindrücklichen Exponaten zählt unter anderem die original erhaltene Zellentür des Schriftstellers C. F. Daniel Schubart. Das Museum Hohenasperg wurde im Juli 2010 mit Unterstützung eines örtlichen Fördervereins eröffnet. Ziel ist es, individuelle Schicksale und gesellschaftliche Fragen rund um Recht, Macht und Freiheit ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Die Ausstellung spannt einen historischen Bogen vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart und beleuchtet dabei die Entwicklung des Strafvollzugs in Deutschland. Geöffnet ist das Museum von April bis Oktober, jeweils von Donnerstag bis Sonntag sowie an Feiertagen. Der Eintritt kostet 4 € (ermäßigt 2 €); Schulklassen erhalten kostenlosen Zugang.

Markgröningen

Wir verlassen die Festung Hohenasperg über die historische Zugangsstraße, die sich zwischen hohen Mauern den Hügel hinab windet. Unten angekommen, folgen wir dem ausgeschilderten Wanderweg, der uns durch Felder und offene Landschaften in Richtung Markgröningen führt. Die Strecke verläuft überwiegend auf befestigten Wegen und bietet weite Ausblicke auf das Strohgäu. Nach etwa einer Stunde erreichen wir die mittelalterlich geprägte Altstadt von Markgröningen mit ihren gut erhaltenen Fachwerkhäusern und dem bekannten Marktplatz.

Zurück nach Eglosheim

An der Bushaltestelle in der Bahnhofsstraße haben wir die Möglichkeit, bequem mit dem Bus entweder zurück nach Eglosheim oder direkt nach Ludwigsburg zu fahren - und so unsere abwechslungsreiche Wanderung durch Geschichte, Natur und Städtebau entspannt ausklingen zu lassen.

Diese Tour wurde am 16.06.2025 von einer realen Person erwandert, fotografiert und beschrieben. Die GPS-Daten der Fotos wurden vor Ort erfasst und dienten zur exakten Rekonstruktion der Route.