💧Von Haslach im Kinzigtal nach Mühlenbach

Haslach im Kinzigtal

Ein stimmungsvoller Weg durch das Kinzigtal mit historischem Flair, vorbei an einer eindrucksvollen Kirche, stillen Momenten und weiten Blicken über die Hügel. Unsere Wanderung beginnt am Bahnhof in Haslach im Kinzigtal, einem malerischen Schwarzwaldstädtchen mit Kopfsteinpflastergassen und liebevoll erhaltenen Fachwerkhäusern. Zwischen alten Fassaden und kleinen Läden spüren wir den besonderen Charme des Ortes. Wir schlendern an der Stadthalle vorbei, wo das leise Plätschern des Narrenbrunnens den Morgen begleitet, und folgen dann der Seilerbahnstraße. Der Weg führt uns entlang des Mühlenbacher Talbachs hinaus ins Grüne. Schon nach wenigen Schritten liegt die Stadt hinter uns - das Rauschen des Wassers wird unser ständiger Begleiter auf dem Weg nach Mühlenbach.

St. Afra Kirche in Mühlenbach

In Mühlenbach angekommen, fällt uns sofort die St. Afra Kirche ins Auge, die mit ihrem markanten Turm weithin sichtbar über dem Tal thront. Das helle Mauerwerk und die fein gearbeiteten Details am Portal erzählen von einer langen Geschichte. Der Turm, errichtet im Jahr 1512, zeugt noch heute von den Anfängen des Gotteshauses, das im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgestaltet wurde - besonders in der Barockzeit, als das Langhaus und die Altäre erneuert wurden. Besonders beeindruckend ist der Hochaltar, ein kunstvolles Werk aus dem Jahr 1743, geschaffen von Anton Martin aus Schuttern. Seine goldglänzenden Verzierungen, die geschwungenen Formen und die feinen Pilaster verleihen ihm eine feierliche Pracht. Im Mittelpunkt steht ein wechselndes Altarbild, das sich nach dem Kirchenjahr richtet. Darüber erhebt sich eine Statue der heiligen Afra, der Schutzpatronin der Kirche, die dieser auch ihren Namen gibt.

Die Ortschaft Mühlenbach

Bald darauf erreichen wir die Ortschaft Mühlenbach - ein typisches Schwarzwalddorf, eingebettet in saftig grüne Wiesen und umgeben von bewaldeten Hängen. Tradition und Handwerk prägen hier das Bild: liebevoll gepflegte Bauernhäuser mit geschnitzten Balkonen, farbenfrohe Blumenkästen und kleine Hofläden, die regionale Produkte anbieten. Wir genießen das ruhige Dorfbild, das uns mit seiner Ursprünglichkeit verzaubert. Wer genauer hinsieht, entdeckt noch alte Mühlsteine, die vom früheren Leben und Arbeiten im Tal erzählen.

Sagenrundweg Heidburg

Hinter Mühlenbach führt uns ein Abzweig auf den Sagenrundweg Heidburg. Der Weg ist gesäumt von Infotafeln, die alte Schwarzwaldlegenden erzählen - Geschichten von Geistern, Waldfeen und geheimnisvollen Gestalten, die in den Tiefen der Wälder ihr Zuhause haben sollen. Während wir durch den Schatten der hohen Buchen wandern, spüren wir die besondere Atmosphäre dieses Ortes. Der Rundweg verbindet Naturerlebnis mit regionalem Brauchtum - eine kleine Zeitreise zwischen Mythos und Landschaft.

Weiler Gürtenau

Unser Weg führt weiter in den idyllischen Weiler Gürtenau, wo verstreut liegende Schwarzwaldhöfe inmitten weiter Wiesen stehen. Hier scheint die Zeit langsamer zu vergehen. Der Duft von Heu liegt in der Luft, und in der Ferne hört man das Läuten von Kuhglocken. Wir kommen mit einem Landwirt ins Gespräch, der uns von den alten Hofgeschichten und der Mühsal des bäuerlichen Lebens erzählt. Gürtenau ist einer jener Orte, die man nicht nur sieht, sondern fühlt - ruhig, echt und tief verwurzelt im Land.

Diana-Abnoba-Altarstein

Zum Abschluss unserer Wanderung erreichen wir den Diana-Abnoba-Altarstein, ein faszinierendes Relikt aus römischer Zeit. Der Stein erinnert an die Verehrung der Wald- und Jagdgöttin Abnoba, die im Schwarzwald ihren mythologischen Ursprung hat. Zwischen Farnen und Moos wirkt der Altar fast verborgen, als wolle er nur den aufmerksamen Wanderern seine Geschichte offenbaren. Wir verweilen still an diesem Ort, an dem Natur, Glaube und Geschichte aufeinandertreffen - ein würdiger Schlusspunkt einer Wanderung, die den Schwarzwald in seiner ganzen Tiefe spürbar macht.

Diese Tour wurde am 13.10.2025 von einer realen Person erwandert, fotografiert und beschrieben. Die GPS-Daten der Fotos wurden vor Ort erfasst und dienten zur exakten Rekonstruktion der Route.