
Heute lädt der Weg zu einer naturnahen Wanderung mit zahlreichen landschaftlichen und historischen Höhepunkten ein. Der Weg verläuft auf aussichtsreichen Höhenzügen, die einen grandiosen Rundblick auf das Hegauer Vulkanland mit seinen markanten Kegeln – wie dem Hohenhewen, dem Hohenstoffeln und dem Hohentwiel – ermöglichen. Bei klarem Wetter schweift der Blick sogar bis zum Bodensee und weiter zu den schneebedeckten Gipfeln der Alpenkette – ein einmaliges Naturpanorama.
Ein bedeutender Ort entlang dieser Route ist das sagenumwobene Napoleonseck, das als Mahnmal an die blutige Schlacht von Engen erinnert. Vom 1. bis 3. Mai 1800 standen sich hier im Rahmen der Zweiten Koalitionskriege französische Truppen unter General Jean Victor Moreau und die kaiserlich-österreichischen Streitkräfte unter Feldmarschallleutnant Paul Kray von Krajowa gegenüber. Die Gefechte erstreckten sich über mehrere Orte der Umgebung und führten zu einer der verlustreichsten Auseinandersetzungen jener Jahre.
Die Schlacht endete mit einem strategischen Sieg der Franzosen, der es ihnen ermöglichte, weiter nach Süddeutschland vorzudringen. Der Preis war jedoch hoch: Über 3.900 Soldaten wurden verwundet oder getötet, weitere gerieten in Kriegsgefangenschaft. Noch heute erinnert ein Denkmal am Napoleonseck an diese Ereignisse. Viele gefallene Soldaten wurden in provisorischen Massengräbern verscharrt, da eine geordnete Bestattung aus hygienischen Gründen nicht möglich war. Der Ort hat sich dadurch ein mystisches Flair bewahrt – in der Volksüberlieferung heißt es, dass bei Nebel und Kälte das Stöhnen der Toten durch die Landschaft hallt.
Abseits der historischen Bedeutung bietet der Weg jedoch auch reichlich Naturerlebnis. Alte Heckenlinien, knorrige Obstbäume, Wacholderheiden und trockenwarme Magerrasen prägen das Landschaftsbild. Besonders im Frühjahr und Spätsommer blühen hier zahlreiche seltene Pflanzenarten wie Silberdisteln, Thymian und Enzian, die dem Naturfreund Freude bereiten. Die Wege verlaufen zum Großteil auf Feld- und Wiesenwegen, die gut begehbar sind, und führen durch stille Wälder und über offene Höhenzüge – ideal für ruhige Genusswanderer, aber auch für kulturhistorisch interessierte Wanderfreunde.