
Die Tour beginnt an der Talstation der Säntis-Schwebebahn auf der Schwägalp (1352 m)– einer Passhöhe zwischen Appenzell und Toggenburg. Die Schwägalp ist leicht mit dem Bus erreichbar und bietet sich auch als Ausgangspunkt für andere Wanderungen an. Schon hier bieten sich erste fantastische Ausblicke auf den mächtigen Säntisgipfel und das darunterliegende Karstgelände.
Zunächst verläuft der Weg sanft ansteigend über die Gmeinenwisen, ein weites Almenplateau, auf dem sich oft Murmeltiere zeigen. Bald aber wird es deutlich steiler: Der felsige Abschnitt bei Musfallen verlangt erste Konzentration. Die Aussicht wird dramatischer, und der Blick zurück auf die Schwägalp wird immer spektakulärer.
Nach der Felsbastion führt der Weg durch ein breites, schräg verlaufendes Gras- und Geröllband, das sich entlang der steil aufragenden Nordwände des Alpsteins zieht. Hier bieten sich eindrucksvolle Blicke in die steile Wandstruktur, die von geologischen Kräften über Jahrmillionen geformt wurde. Kalkfelsen, Dolinen, Karrenfelder – ein Paradies für Geologen und Liebhaber alpiner Szenerie.
Bald erreichen wir das Berggasthaus Tierwies (2075 m), wo eine Pause mit herrlicher Aussicht auf das Toggenburg und die Churfirsten möglich ist. Wer mag, kann hier übernachten oder sich für den finalen Anstieg stärken.
Der Weg wird ab hier alpiner. Wir steigen über Geröllfelder und schmale Pfade, passieren den Girensattel und nähern uns der letzten Herausforderung: der legendären Himmelsleiter. Dieser Abschnitt ist ein gut gesicherter Klettersteig (T3–T4), der mit Stahlseilen, Trittstiften und Leitern ausgestattet ist. Zwar technisch nicht extrem schwer, aber steil, exponiert und physisch fordernd – hier ist absolute Konzentration gefragt.
Oben angekommen, steht man auf dem höchsten Punkt des Alpsteins – dem Säntisgipfel, der trotz seiner moderaten Höhe ein phänomenales Panorama bietet. An klaren Tagen reicht der Blick vom Bodensee über den Schwarzwald bis zu den Berner und Walliser Alpen sowie weit hinein ins Tiroler Gebirge. Rund um den Gipfel gibt es eine Aussichtsplattform, Restaurants und Infotafeln zur Meteorologie, da hier auch eine der ältesten Wetterstationen der Schweiz steht.