
Wir folgen dem Pfad durch lichte Wälder und gelangen nach einiger Zeit zur beeindruckenden Maurushöhle auch bekannt Rote-Brunnen-Höhle oder als Josephshöhle. Das Höhlensystem liegt am rechten Donauufer, knapp 500 Meter westlich der Burg Wildenstein. Die Höhle besteht aus drei Gängen; einer davon führt in eine kleine Tropfsteinhöhle. Ein anderer ist zum Schutz der dort lebenden Fledermauskolonien zugemauert. Die Höhle ist als Naturdenkmal und Geotop ausgewiesen. In der Winterzeit ist der Zutritt gesperrt, um die Überwinterung der Tiere nicht zu stören.
Ein Stück weiter erreichen wir schließlich die Burg Wildenstein, majestätisch auf einem Felsen thronend. Sie gilt als eine der am besten erhaltenen Burgen Deutschlands. Die heutige Anlage ist die letzte noch bestehende von ehemals fünf Burgen im Wildensteiner Areal: Dazu zählen die Burgruinen Altwildenstein, Unterwildenstein, die Ruine Hahnenkamm und der sogenannte Hexenturm.
Wem der Sinn nach Nervenkitzel steht, kann den Hexensteig begehen – ein teils ungesicherter, technisch anspruchsvoller Klettersteig, der über den Grat zwischen Natterriegel und Hexenturm verläuft. Für diese Variante ist unbedingt eine vollständige Klettersteigausrüstung nötig!
Nach einer ausgiebigen Rast auf der Burg – idealerweise mit einem Besuch im kleinen Museum oder dem Burghof – setzen wir unseren Weg fort. Der Rückweg führt uns auf einem bequemeren Pfad durch den Wald und vorbei an zahlreichen Aussichtspunkten, die den Blick ins weite Donautal freigeben. Schließlich gelangen wir über einen Serpentinenweg zurück zur Donau und folgen dem Flusslauf.
Nach etwa 20 Minuten erreichen wir einen Wegabzweig, der uns auf einem schmaleren Pfad in den Wald hineinführt – hier beginnt der Aufstieg zur Mauruskapelle. Diese außergewöhnliche Kapelle, erbaut vor rund 150 Jahren, verbindet christliche, byzantinische und altägyptische Stilelemente. Ihre Bauweise erinnert mehr an einen antiken Tempel als an ein klassisches Kirchengebäude, was ihr einen mystischen Charakter verleiht.
Von der linken Seite der Kapelle führt ein steil ansteigender Pfad hinauf zur Benediktushöhle, in der sich eine Statue des Heiligen Benedikt befindet. Der Blick von dort oben ist atemberaubend: Das Donautal liegt einem zu Füßen, eingerahmt von steilen Felswänden, und in der Ferne erkennt man das Wasserkraftwerk der Erzabtei Beuron.
⚠️ Achtung: Der weitere Weg von der Benediktushöhle aus führt über einen anspruchsvollen Steig mit Kletterstellen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier zwingend erforderlich! Wer sich den Abschnitt nicht zutraut, sollte lieber den Rückweg zur Kapelle antreten und den alternativen Pfad an der Donau entlang wählen. Wir folgen dem Flusslauf gemütlich bis zum Bahnhof Beuron, wo unsere eindrucksvolle Rundwanderung endet.