
Diese nostalgische Museumsbahn, die ihren Namen dem kurvenreichen Verlauf der Strecke verdankt, bietet mit dem Vier-Bahnen-Blick eine faszinierende Aussicht auf vier übereinanderliegende Gleise – ein ingenieurtechnisches Meisterwerk, eingebettet in die hügelige Landschaft der Südschwarzwalds.
Weiter geht es durch das ruhige, landwirtschaftlich geprägte Gebiet Richtung Randen, ein beschauliches Dorf, das dem gesamten Höhenzug seinen Namen gegeben hat. Wir tauchen ein in die typische Landschaft des Randengebiets, das durch seine sanften Hügel, weiten Felder, stille Wälder und fantastische Fernsichten geprägt ist.
In Neuhaus am Randen angekommen, haben wir fast die Schweizer Grenze erreicht. Wir wandern durch dichte Wälder und blühende Wiesen, genießen dabei immer wieder beeindruckende Ausblicke über den Hegau mit seinen markanten Vulkankegeln, wie Hohentwiel, Hohenkrähen oder Hohenhewen. Die Gegend ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch von kulturhistorischer Bedeutung – viele Wege hier sind alte Schmugglerpfade oder ehemalige Handelsrouten zwischen Deutschland und der Schweiz.
Nach einem weiteren landschaftlich reizvollen Abschnitt erreichen wir schließlich das Schweizer Dorf Merishausen, ein charmantes, ruhiges Dorf mit etwa 900 Einwohnern, das für seine gut erhaltene Bausubstanz und ländliche Idylle bekannt ist. Hier kann man wunderbar pausieren und die Ruhe genießen.
Von Merishausen aus setzen wir unsere Tour fort und nähern uns Schaffhausen durch das sogenannte Mühlental – einem ehemaligen Industriegebiet, das in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Transformation erfahren hat.
Ein besonderes architektonisches und kulturhistorisches Highlight ist die ehemalige Stahlgießerei im Mühlental, einst ein bedeutender Teil der Georg Fischer AG, die seit dem 19. Jahrhundert die industrielle Entwicklung Schaffhausens maßgeblich mitgestaltet hat. Die Anlage wurde mit viel Feingefühl in einen modernen Wohn- und Kulturraum umgewandelt. Die beiden nebeneinanderliegenden Längshallen mit ihrer beeindruckenden Stahltragkonstruktion sind erhalten geblieben und prägen noch heute das Stadtbild.
Die Gießereihallen, heute klassifiziert als „Kulturgut von nationaler Bedeutung“, beherbergen neben Wohnungen auch Ateliers, Veranstaltungsräume und Gastronomie. So ist das Mühlental heute ein pulsierendes Beispiel für gelungenen Strukturwandel – ein Ort, an dem Geschichte, Architektur und modernes Leben auf einzigartige Weise zusammenfließen.
Nach einem letzten Spaziergang entlang der Georg Fischer Werkbahn erreichen wir schließlich das Stadtzentrum von Schaffhausen, wo sich ein Besuch der historischen Altstadt mit ihren Erkern, Brunnen und dem berühmten Munot als krönender Abschluss der Wanderung anbietet.