
Der Wanderweg führt anschließend entlang des malerischen Rheinuferwegs, vorbei an öffentlichen Parks, schattigen Alleen und gemütlichen Wohnquartieren. Immer wieder eröffnen sich Ausblicke auf den gemächlich dahinfließenden Rhein, der auf seinem Weg zur Nordsee viele Gesichter zeigt.
Ein Höhepunkt auf dem Weg ist das mächtige Schloss Laufen, ein mittelalterliches Schloss, das direkt am Rheinfall thront. Von hier aus bringt ein moderner Panoramalift die Besucher zu Aussichtsplattformen, die spektakuläre Blicke auf das herabstürzende Wasser ermöglichen – ein faszinierender Kontrast aus Geschichte und Naturgewalt.
Der Höhepunkt der Wanderung ist natürlich der imposante Rheinfall selbst – mit seinen 150 Metern Breite und einer Fallhöhe von 23 Metern ist er der größte Wasserfall Europas. Besonders beeindruckend ist das tobende Donnern des Wassers, das man nicht nur hört, sondern körperlich spürt.
Ein weiteres Highlight ist das Schlössli Wörth, ein romantisches kleines Schloss am Ufer mit Café und Restaurant, das einen perfekten Ort zum Verweilen mit direkter Aussicht auf das Naturschauspiel bietet. Gleich daneben steht das Mühlenradhaus, ein charmantes historisches Gebäude mit erhaltenem Wasserrad – Zeugnis der einstigen Nutzung der Wasserkraft.
Was viele übersehen: Auf der gegenüberliegenden Seite des Rheins führt ein schmaler, teils steiler Felsenweg direkt bis ans Wasser heran. Über Treppen und Stege kann man dem Wasser ganz nah kommen – ein besonders intensives Erlebnis für die Sinne. Wer möchte, kann sogar mit einem Boot zur Felseninsel im Rheinfall übersetzen und das tosende Wasser ringsum erleben.
Die Uferpromenade rund um den Wasserfall bietet zahlreiche Aussichtspunkte, von denen aus sich immer neue Perspektiven auf das Schauspiel eröffnen – vom ruhigen Rückstau bis zum brodelnden Fallbecken.
Den gewaltigen Strom des Wassers betrachtend, lassen wir uns von Heraklit inspirieren:
„Niemand steigt zweimal in denselben Fluss.“
Der Rheinfall, sich stets verändernd, erinnert uns daran, dass sowohl die Natur als auch wir selbst in stetiger Bewegung sind. Ein Moment, der heute so einzigartig ist, wird morgen bereits ein anderer sein – und genau das macht diesen Anblick so besonders.
„Es ist doch dieses, was du meinst: daß der Fluß überall zugleich ist, am Ursprung und an der Mündung, am Wasserfall, an der Fähre, an der Stromschnelle, im Meer, im Gebirge, überall zugleich, und daß es für ihn nur Gegenwart gibt. Nicht den Schatten der Vergangenheit, nicht den Schatten Zukunft.“ – Hermann Hesse