⚰️Calw➝ Ruine Zavelstein➝ Bad Teinach

Die Steinerne Bank
Unsere Tour startet direkt am Bahnhof Calw, der dank Aufzug auch bequem zu verlassen ist. Von hier aus schlendern wir durch die charmante Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen, historischen Fachwerkhäusern und kleinen Geschäften. Am Kaufland biegen wir nach links ab und folgen der Haggasse stetig bergauf. Wir passieren das charmante kleine Caféhäusle und lassen nach und nach das geschäftige Stadtleben hinter uns, während wir in die beruhigende Ruhe des Waldes eintauchen. Der Anstieg ist moderat und gut zu bewältigen. Schließlich erreichen wir ein ganz besonderes Ziel: die Steinerne Bank - ein jahrhundertealtes Rastmal, das einst Kaufleuten und Wandersleuten als Ruhepunkt diente. Umgeben von Natur erzählt dieser einfache Ort viel über vergangene Zeiten.Das Calwer Schafott
Von der Steinernen Bank führt der Weg weiter entlang des sogenannten Schafottwegs, der sich durch dichten Wald schlängelt. Nach kurzer Zeit erreichen wir eine historische Lichtung zur linken Seite: den Schafottplatz. Dieser stille Ort trägt eine schwere Vergangenheit. Um das Jahr 1800 wurde hier das Calwer Schafott - auch bekannt als "Blutgerüst" - errichtet. Auf diesem erhöhten Platz wurden einst öffentliche Hinrichtungen vollzogen - ein grausames Schauspiel, das damals vor allem der Abschreckung dienen sollte. Die letzte vollstreckte Strafe ereignete sich am 28. August 1818: Gertrude Pfeifflin, eine 26-jährige Frau aus Teinach, wurde wegen Raubmordes durch das Schwert hingerichtet. Mit dieser grausamen Tat endete in Calw die Zeit der öffentlichen Exekutionen - ein Wendepunkt in der regionalen Strafrechtsgeschichte.Ort der Stille - Erinnerung am Calwer Schafott
Heute präsentiert sich das ehemalige Schafott als Gedenkstätte, die zur Reflexion einlädt. Ein kreisförmiges Podest aus grob behauenen Steinen, in dessen Mitte ein stilisiertes Schwert ragt, markiert symbolisch die einstige Richtstätte. Vor Ort informieren Tafeln über die historischen Hintergründe und beleuchten insbesondere die letzte Hinrichtung im Jahr 1818 - ein erschütterndes Zeugnis vergangener Rechtsprechung. Der Platz selbst liegt ruhig im Wald und bietet Raum zum Innehalten, Nachdenken und Erinnern - fernab des heutigen Alltags, doch nah genug, um Geschichte spürbar zu machen.Wildschweingehege und Zavelstein
Unser nächstes Etappenziel ist das Wildschweingehege mit seiner erhöhten Aussichtsplattform - ein beliebter Zwischenstopp, der nicht nur Kinder fasziniert. Von oben lassen sich die Tiere gut beobachten, während sie durchs Gehege streifen. Nach dieser lebendigen Begegnung setzen wir unseren Weg fort in Richtung Zavelstein, einem malerischen Ortsteil von Bad Teinach-Zavelstein. Das kleine Städtchen verströmt historischen Charme und lädt mit seinen engen Gassen, alten Gebäuden und ruhigen Plätzen zum Verweilen ein. Wahrzeichen des Ortes ist die imposante Burgruine Zavelstein, die auf einem Felsvorsprung hoch über dem Teinachtal thront - ein Ort mit weitem Ausblick und tiefer Geschichte.Burgruine Zavelstein
Hoch über dem Teinachtal wacht die Burgruine Zavelstein - ein beeindruckendes Zeugnis mittelalterlicher Baukunst. Um das Jahr 1200 als Stauferburg errichtet, diente sie über viele Generationen hinweg unterschiedlichen Adelsfamilien als Wohnsitz. Einen markanten Platz in der Geschichte nahm sie 1367 ein, als Graf Eberhard II. von Württemberg hier während eines Angriffs Zuflucht fand. Zwar wurde die Anlage im 17. Jahrhundert weitgehend zerstört, doch der mächtige Bergfried mit seinen 28 Metern Höhe ist bis heute erhalten. Wer die Stufen erklimmt, wird mit einem spektakulären Rundblick über den Schwarzwald und bei klarer Sicht bis zur Schwäbischen Alb belohnt. Der Ort Zavelstein, früher bekannt als das kleinste Städtchen im Herzogtum Württemberg, verzaubert mit gut erhaltenem Fachwerk, ruhigen Gassen und einer romantischen Atmosphäre. Im Frühling erstrahlen die Wiesen rund um Zavelstein in einem kräftigen Violett, wenn die Wildkrokusse blühen - ein spektakuläres Farbenspiel, das Jahr für Jahr zahlreiche Besucher in seinen Bann zieht.Bad Teinach und Mineraltherme
Nach der Erkundung der historischen Burgruine Zavelstein und einem Stadtbummel durch Zavelstein setzen wir unsere Wanderung fort, bergab in Richtung Bad Teinach, einem Kurort, der für seine heilenden Quellen und die stilvolle Mineraltherme bekannt ist. Der Abstieg führt durch abwechslungsreiche Landschaften mit weiten Wiesen, Waldrändern und eindrucksvollen Aussichten ins idyllische Teinachtal.
Kurgarten Bad Teinach
Im Ort selbst laden mehrere Sehenswürdigkeiten zum Verweilen ein: Besonders lohnenswert ist ein Besuch der barocken Dreifaltigkeitskirche aus dem 17. Jahrhundert sowie ein Spaziergang durch den liebevoll gestalteten Kurgarten, der mit seiner Ruhe und Blumenpracht eine perfekte Kulisse für eine letzte Pause bietet. Den letzten Abschnitt legen wir entlang des Teinachtals zurück, dem Fluss folgend, bis wir den Bahnhof Bad Teinach-Neubulach erreichen. Von hier aus starten regelmäßig Züge in Richtung Pforzheim oder Horb - der ideale Schlusspunkt für eine Wanderung, die Naturerlebnis, Kulturgeschichte und Erholung auf besondere Weise verbindet.Diese Tour wurde am 27.05.2025 von einer realen Person erwandert, fotografiert und beschrieben. Die GPS-Daten der Fotos wurden vor Ort erfasst und dienten zur exakten Rekonstruktion der Route.
Tourensteckbrief
- ⛰️Anspruchsvoller Berg-Streckenweg
- 🪧teilweise Beschilderung
- 📏 12.44
- ⌚Wanderzeit: 3h 27min
- 🚶Geschwindigkeit: 3.61 km/h
- ↗️Bergauf: 577 m (ca)
- ↘️Bergab: 546 m (ca)
- ⬆️Höchster Punkt: 635 m
- ⬇️Tiefster Punkt: 331 m
- 🗺️Land: Deutschland
- 🌍Region: Nordschwarzwald
- 👀Aufrufe: 217
- 📥
Entspannt wandern → mit Deutschlandticket erreichbar
📅🚄Zur BahnauskunftDie Kulturbahn verbindet Horb am Neckar und Pforzheim. Der Zug hält auch am Bahnhof Bad Teinach-Neubulach. Alternativ kann man die Buslinie 635 nutzen, die Calw mit Bad Teinach-Zavelstein verbindet.
GPS-Wanderkarte ON+Offline
Interaktive Karte mit allen Wanderwegen, Sehenswürdigkeiten und wichtigen Standorten der Region. Die Karte ist zoombar, verschiebbar und enthält Marker mit weiteren Informationen zu den einzelnen Orten. Zudem kann sie mit dem GPS des Handys verbunden werden, um in Echtzeit anzuzeigen, an welcher Stelle des Wanderwegs man sich gerade befindet. Dies funktioniert auch Offline, wenn sich die Karte noch im Browsercache befindet.
Höhenprofil der Wanderung
Das interaktive Diagramm zeigt die Höhenmeter entlang des Wanderwegs. Durch Verschieben des blauen Pfeils wird die zugehörige Höhenlage auf der Karte über einen roten Pfeil angezeigt.
🎥 Das Calwer Schafott
Das Schafott von Calw erinnert an die letzte öffentliche Hinrichtung im Jahr 1818, bei der die wegen Raubmordes verurteilte Gertrude Pfeifflin aus Teinach hingerichtet wurde





