
Nur wenig später erreichen wir den ersten Aussichtspunkt: Gerstenhalm. Hier öffnet sich der Blick auf die sanften Hügel des Schwarzwalds, den markanten Gipfel des Schauinslands und das darunterliegende Freiburg. Besonders eindrucksvoll ist dieser Punkt im Frühling, wenn die Obstwiesen in voller Blüte stehen. Doch die nächste Panoramaaussicht ist nicht weit – nach einem kurzen Anstieg stehen wir auf dem Hohbühl, wo wir mit einem spektakulären Blick ins Rheintal, über die Vogesen bis hin zur Schweizer Alpenkette belohnt werden. Bei klarer Sicht lassen sich sogar das Jura-Gebirge und einzelne Gipfel der Walliser Alpen erahnen.
Auf unserem Weiterweg passieren wir die Eduardshöhe, ein ruhiger Rastplatz, benannt nach dem badischen Staatsminister Eduard Deinhard, der sich im 19. Jahrhundert für die Erschließung des Südschwarzwalds einsetzte. Kurz darauf erreichen wir den geschichtsträchtigen Lehhof, dessen Ursprünge bis ins Mittelalter reichen. Heute wird er als beliebter Einkehrort betrieben, besonders bei Familien und Mountainbikern.
Dann beginnt der eigentliche Aufstieg zum Schauinsland. Der Weg schlängelt sich durch dichten, schattigen Bergmischwald mit Buchen, Tannen und immer wieder auffälligen Weißtannen. In feuchteren Abschnitten wachsen seltene Moose, Farnarten und sogar Orchideen. Lichtungen zwischen den Bäumen geben den Blick frei auf die Gipfel von Kandel, Feldberg und bei gutem Wetter sogar bis zum Belchen.
Kurz vor dem Gipfel erreichen wir das Berghaus Freiburg, ein beliebter Treffpunkt mit Gastronomie und Terrasse – ideal für eine wohlverdiente Pause mit grandioser Aussicht. Von hier aus kann die Wanderung mit der Schauinslandbahn abgekürzt werden – sie ist mit knapp 3,6 km die längste Umlaufseilbahn Deutschlands ohne Stütze. Wer jedoch weiter zu Fuß geht, wird mit ununterbrochenen Ausblicken und einzigartiger Natur belohnt.
Der Abstieg führt uns über den imposanten Oberen Stäpfelefelsen, dessen markante Gneisformationen und Verwitterungsterrassen einst als Kultplatz der Kelten gedient haben sollen. Die Geologie des Gebiets zeigt Spuren uralter Gletscherbewegungen und vulkanischer Aktivität. Weiter geht es entlang der Pflughaldestraße, die uns in weiten Kehren hinunter zur Talstation der Schauinslandbahn leitet, wo unsere aussichtsreiche und erlebnisreiche Wanderung ihren krönenden Abschluss findet.