
Wir verlassen den Europaplatz, indem wir entlang der Friedrichstraße in Richtung Westen schlendern. Vor dem Fahnenbergplatz biegen wir rechts ab und folgen der Katharinenstraße, die uns zum markanten Chemie-Hochhaus der Albert-Ludwigs-Universität führt. Dieses imposante Gebäude gehört zu den höchsten in Freiburg und ist ein wichtiger Standort für die naturwissenschaftliche Forschung.
Über die Mathildenstraße erreichen wir nun zügig das weitläufige Gelände der Universitätskliniken Freiburg, eines der renommiertesten medizinischen Zentren Deutschlands. Auf unserem Weg passieren wir zunächst die historische Lutherkirche, deren beeindruckende Architektur und hohe Fenster einen kurzen Blick ins Innere wert sind. Gleich darauf kommen wir am Tumorzentrum Freiburg vorbei, das für seine herausragende Krebsforschung bekannt ist. Schließlich stehen wir vor der Chirurgischen Klinik, die mit ihrer markanten gelben Fassade und dem imposanten Torbogen ins Auge sticht. Direkt im Torbogen befindet sich die Skulptur „Lebensalter“, die verschiedene Phasen des menschlichen Daseins symbolisiert und zum Nachdenken anregt.
Von hier aus wandern wir weiter durch die weitläufige Parkanlage des Klinikgeländes. Unser Weg führt uns nach links, bis wir auf eine beeindruckende Kunstinstallation stoßen: einen großen schwarz-gelben Ring, die Skulptur „Tonus“ von Kazuo Katase. Die Bedeutung dieses Kunstwerks bleibt auf den ersten Blick rätselhaft, doch bei genauerer Betrachtung entfaltet sich eine tiefere Symbolik. Der Kreis, ein universelles Zeichen für Unendlichkeit und zyklische Prozesse, erinnert an den Kreislauf des Lebens und Heilens. Die Farbgestaltung in Schwarz und Gelb kann als Kontrast zwischen Krankheit und Genesung gedeutet werden – eine Metapher, die sich perfekt in die Umgebung der Kliniklandschaft einfügt. Die reduzierte Formensprache lädt dazu ein, innezuhalten und über die eigene Wahrnehmung von Gesundheit, Zeit und Veränderung nachzudenken.
Nachdem wir das weitläufige Gelände der Universitätskliniken hinter uns gelassen haben, setzen wir unsere Wanderung in Richtung Eschholzpark fort. Unser Weg führt uns durch den lebendigen Stadtteil Stühlinger, der für seine vielfältige Architektur und das bunte Treiben bekannt ist. Wir passieren das Neue Rathaus im Stühlinger, ein modernes Verwaltungsgebäude, das durch seine nachhaltige Bauweise und innovative Architektur beeindruckt. Ursprünglich diente der Gebäudekomplex als Technische Hochschule, bevor er 2017 in ein energieeffizientes Rathaus umgewandelt wurde.
Schon bald erreichen wir den weitläufigen Eschholzpark, eine grüne Oase mitten in Freiburg. Hier erwartet uns ein überraschendes Kunstwerk: der wohl größte Gartenschlauch der Welt. Auf den ersten Blick sorgt die gewaltige, in einer Bogenform geschwungene, rote Stahlskulptur bei Vorbeigehenden für Verwunderung. Doch bei genauerer Betrachtung entpuppt sich dieses beeindruckende Objekt als das Werk des Künstlers Claes Oldenburg, bekannt für seine überdimensionalen Alltagsgegenstände. Der „Gartenschlauch“ ist nicht nur eine Hommage an das kreative Spiel mit Proportionen, sondern auch ein humorvolles Wahrzeichen des Parks.
Der Eschholzpark selbst lädt mit seinen großzügigen Wiesenflächen, schattenspendenden Bäumen und geschwungenen Wegen zu einer erholsamen Pause ein. Ein idealer Ort, um unsere Wanderung entspannt ausklingen zu lassen.