
Nachdem wir den Erlenpark erkundet haben, nehmen wir Kurs auf die deutsche Grenze. Dafür überqueren wir den Fluss Wiese über eine Brücke und gelangen zum Akazienweg, den wir jedoch bereits nach kurzer Zeit wieder in Richtung Norden verlassen. Bevor wir die Grenze überqueren, kommen wir an einer markanten Einrichtung vorbei: dem Ausschaffungsgefängnis Bässlergut. Dieses Gefängnis dient primär der Inhaftierung von abgelehnten Asylsuchenden und Straftätern aus dem Ausland, die auf ihre Abschiebung warten. Es ist eines der bekanntesten Rückführungszentren der Schweiz und wurde in den letzten Jahren immer wieder Gegenstand politischer Diskussionen.
Der weitere Weg führt uns an der Gefängnisanlage vorbei in die Nonnenholzstraße. Interessanterweise befindet sich das Gefängnis zwar auf schweizerischem Territorium, aber der Weg, den wir nun nehmen, liegt bereits auf deutscher Seite.
Nachdem wir die Grenze passiert haben, führt uns unser Weg weiter in den großen Stadtgarten von Weil am Rhein. Diese weitläufige Parkanlage ist nicht nur eine grüne Oase der Erholung, sondern auch ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Besucher. Hier gibt es zahlreiche Spazierwege, Spielplätze und Liegewiesen, die zum Verweilen einladen. Ein besonderes Highlight im Stadtgarten ist der Tatzelwurm, eine geschwungene, überdachte Fußgängerbrücke, die an den Körper einer Schlange oder eines Drachen erinnert – daher ihr Name. Sie verbindet verschiedene Bereiche des Parks und bietet an mehreren Stellen schöne Aussichtspunkte auf die Umgebung.
Von hier aus setzen wir unseren Weg fort zum Platz der 3 Länder, einem symbolträchtigen Ort, an dem die Grenzen von Deutschland, Frankreich und der Schweiz aufeinandertreffen. Der Platz lädt dazu ein, innezuhalten und sich bewusst zu machen, wie einzigartig diese geografische Lage ist – nur wenige Schritte trennen uns von drei verschiedenen Ländern. Auf unserem weiteren Weg kommen wir am historischen Sundgauhaus vorbei. Dieses charmante Fachwerkhaus stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde aus dem Elsass nach Weil am Rhein versetzt, um es zu erhalten. Heute dient es als Informationszentrum und beherbergt unter anderem ein kleines Tiergehege mit Ziegen, die sich neugierig den Besuchern nähern. Für Kinder ist das ein kleines Highlight, und auch Erwachsene genießen den kurzen Stopp in dieser idyllischen Atmosphäre.
Von hier aus ist bereits der LF One Pavillon sichtbar, ein architektonisch interessantes Gebäude, das als Veranstaltungs- und Ausstellungsraum dient. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe eines alten Kieswerks, das in den letzten Jahren eine faszinierende Wandlung durchlaufen hat. Offensichtlich haben sich hier Künstler niedergelassen, denn das Gelände ist gespickt mit mehreren hundert Kunstwerken, die unter freiem Himmel ausgestellt sind. Viele dieser Werke wirken auf den ersten Blick vergessen oder verfallen, doch genau das macht den besonderen Charme dieses improvisierten Kunstparks aus.
Nachdem wir das kreative Areal rund um das Kieswerk hinter uns gelassen haben, tauchen wir in den Dreiländergarten ein. Diese weitläufige Parkanlage symbolisiert die grenzübergreifende Verbundenheit zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Um den Park zu verlassen, überqueren wir die Zwölfhauenbrücke, sie führt uns direkt nach Weil-Ost, einen eher ruhigen Stadtteil, der von Wohngebieten und kleinen Gewerbeflächen geprägt ist. Doch unser Blick ist bereits auf das nächste Highlight gerichtet: die Weinberge von Weil am Rhein.
Ein kurzer, aber steiler Aufstieg bringt uns auf eine Anhöhe, von der wir mit einer spektakulären Panoramaaussicht belohnt werden. Von hier aus können wir nicht nur die gesamte Stadt Weil am Rhein überblicken, sondern auch weit über Basel hinaus. Besonders markant ragen die Rochetürme, die höchsten Gebäude der Schweiz, in den Himmel. Der Blick reicht bis tief nach Frankreich hinein, wo sich die sanften Hügel des Elsass erstrecken. Während wir durch die Weinberge weiterwandern, begleiten uns immer wieder künstlerische Skulpturen und Installationen, die entlang des Weges platziert wurden. Diese Mischung aus Natur, Kunst und Architektur macht diesen Abschnitt der Wanderung besonders reizvoll und abwechslungsreich.
Unser letztes Ziel ist der Bahnhof Weil am Rhein, den wir auf direktem Weg erreichen. Dafür folgen wir der Hauptstraße, die uns durch das geschäftige Zentrum von Weil am Rhein führt. Entlang der Straße reihen sich kleine Cafés, Bäckereien und Geschäfte, die zum Verweilen einladen. Besonders die regionale Bäckerkunst mit Elsässer und badischen Spezialitäten bietet sich für eine letzte Stärkung an. Kurz bevor wir den Bahnhof erreichen, passieren wir noch das Dreiländermuseum, das spannende Einblicke in die Geschichte und Kultur des Dreiländerecks vermittelt. Direkt daneben liegt das historische Alte Rathaus, das heute als Kulturzentrum genutzt wird.