🧟Furtwangen➝ Stöcklewaldturm➝ Triberger Galgen

Start in Furtwangen
Faszinierende Schwarzwaldwanderung mit historischen Aussichtspunkten, mittelalterlichen Relikten, schönen Panoramablicken und kulturellen Highlights. Unsere Wanderung beginnt an der Bushaltestelle in der Nähe des Rewe-Supermarkts in Furtwangen, eingebettet im oberen Bregtal im Herzen des Mittleren Schwarzwalds. Von hier aus folgen wir gut ausgeschilderten Waldwegen, die uns allmählich aus dem Ort hinaus und hinein in die dichten, duftenden Nadelwälder führen, für die diese Region so bekannt ist.Stöcklewaldturm
Nach einem stetigen Anstieg durch moosbedeckte Wälder und entlang stiller Pfade erreichen wir den Stöcklewaldturm, einen beeindruckenden, 25 Meter hohen Aussichtsturm, der 1894 erbaut wurde. Errichtet aus klassischem Sandsteinmauerwerk und mit einer Aussichtsplattform versehen, bietet er Wanderern weite Panoramablicke über die Höhen des Schwarzwalds. Der Aufstieg über 127 Stufen lohnt sich allemal: An klaren Tagen reicht der Blick weit über die Rheinebene hinaus bis hin zu den schneebedeckten Gipfeln der Alpen.Vesperstube
Neben dem Turm lädt eine urige Vesperstube dazu ein, während der Öffnungszeiten regionale Spezialitäten zu genießen. An warmen Tagen kann man die Brotzeit nicht nur im Gastraum, sondern auch draußen in gemütlicher Atmosphäre einnehmen. Gleich daneben befindet sich das Vereinsheim des Schwarzwaldvereins, das zusätzlichen Schutz bietet und als Treffpunkt für Naturfreunde dient.Triberger Galgen
Nur wenige Schritte vom Turm entfernt, verborgen auf einer Lichtung, liegt ein ebenso schauriges wie faszinierendes Relikt mittelalterlicher Rechtsprechung: der Triberger Galgen. Diese historische Hinrichtungsstätte befindet sich auf einem Höhenrücken, der nicht ohne Grund den Namen "Hohe Gerichtsstätte" trägt. Die noch vorhandenen Steinpfeiler markieren den Ort, an dem einst das härteste Strafmaß vollstreckt wurde - eine Erinnerung an Zeiten, in denen öffentliche Prozesse und Hinrichtungen zum Alltag gehörten. Heute ist der Platz von stillem Wald umgeben und hat seinen Schrecken verloren, nicht aber seine Fähigkeit, die Fantasie anzuregen. Ein Besuch hier ist zugleich nachdenklich stimmend wie eindrucksvoll und bietet einen starken Kontrast zur landschaftlichen Schönheit der Wanderung.Der Triberger Galgen im Wandel der Jahrhunderte
Der Galgen lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen und war noch bis weit ins 18. Jahrhundert hinein in Gebrauch. Eine der frühesten bildlichen Darstellungen findet sich auf einer Karte des Benediktinerklosters St. Georgen aus dem 16. Jahrhundert: Dort ist der Galgen deutlich eingezeichnet - sogar mit zwei Figuren, die vom Querbalken hängen. Ursprünglich bestand die Anlage aus einem schweren hölzernen Balken, der von zwei massiven Sandsteinsäulen getragen wurde, die bis heute erhalten geblieben sind. Mit eisernen Bändern verstärkt, zeugen die Pfeiler von der beabsichtigten Dauerhaftigkeit und der symbolischen Schwere dieses Ortes.Lage des Galgens
Damals war es üblich, Galgen an hoch gelegenen, weithin sichtbaren Orten zu errichten - sie dienten nicht nur als Werkzeuge der Bestrafung, sondern auch als Mahnmal und rechtliches Wahrzeichen. Die Urteile wurden häufig vor versammelter Gemeinschaft vollstreckt, und der Platz diente zugleich als öffentlicher Gerichtsstand, an dem Streitigkeiten geschlichtet und Recht unter freiem Himmel gesprochen wurde.
Schatten der Geschichte
Heute zählt der Triberger Galgen zu den seltenen, erstaunlich gut erhaltenen Zeugnissen feudaler Rechtsprechung. Er eröffnet ein eindrückliches, zugleich ernüchterndes Fenster in die Rechts- und Sozialordnung des Mittelalters. Informationstafeln vor Ort geben Besuchern spannende Einblicke, sodass sich dieser geschichtsträchtige Platz besonders für Wanderer mit Interesse an Kultur und Historie lohnt.
Zwischen Bäumen und Zeit
Während wir unsere Wanderung durch den stillen Wald fortsetzen, wird der Kontrast zwischen der natürlichen Schönheit des Schwarzwaldes und seiner oft dunklen, geschichtsträchtigen Vergangenheit besonders spürbar - ein Moment, der dieser ansonsten so malerischen Route eine nachdenkliche Tiefe verleiht.Diese Tour wurde am 28.10.2024 von einer realen Person erwandert, fotografiert und beschrieben. Die GPS-Daten der Fotos wurden vor Ort erfasst und dienten zur exakten Rekonstruktion der Route.
Tourensteckbrief
- ⛰️Leichter Streckenweg
- 📏 14.29
- ⌚Wanderzeit: 3h 20min
- 🚶Geschwindigkeit: 4.29 km/h
- ↗️Bergauf: 289 m (ca)
- ↘️Bergab: 517 m (ca)
- ⬆️Höchster Punkt: 1073 m
- ⬇️Tiefster Punkt: 614 m
- 🗺️Land: Deutschland
- 🌍Region: Mittlerer Schwarzwald
- 👀Aufrufe: 143
- 📥
Entspannt wandern → mit Deutschlandticket erreichbar
📅🚄Zur BahnauskunftVom Bahnhof Villingen nehmen wir die Buslinie 500 nach Furtwangen; der Bus verkehrt stündlich. Für die Rückfahrt bietet sich die Schwarzwaldbahn ab dem Bahnhof Triberg nach Villingen an, ebenfalls im Stundentakt.
GPS-Wanderkarte ON+Offline
Interaktive Karte mit allen Wanderwegen, Sehenswürdigkeiten und wichtigen Standorten der Region. Die Karte ist zoombar, verschiebbar und enthält Marker mit weiteren Informationen zu den einzelnen Orten. Zudem kann sie mit dem GPS des Handys verbunden werden, um in Echtzeit anzuzeigen, an welcher Stelle des Wanderwegs man sich gerade befindet. Dies funktioniert auch Offline, wenn sich die Karte noch im Browsercache befindet.
Höhenprofil der Wanderung
Das interaktive Diagramm zeigt die Höhenmeter entlang des Wanderwegs. Durch Verschieben des blauen Pfeils wird die zugehörige Höhenlage auf der Karte über einen roten Pfeil angezeigt.





